Frank: Markus und ich müssen der Mannschaft für die Hinrunde ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Dabei spielt die Platzierung bei der Beurteilung der Leistung des Teams eigentlich eine untergeordnete Rolle. Uns ist wichtig, dass wir uns als Team und sich jeder individuell weiterentwickelt hat. Diese Entwicklung ist deutlich zu sehen. Im Laufe der Hinrunde sind wir immer dominanter aufgetreten und haben auch auswärts dem Spiel unseren Stempel aufdrücken können. Im letzten Spiel des Jahres in Warstein haben wir dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt und in der Ferne zwei ganz wichtige Punkte geholt. Einzig die Niederlage in Gevelsberg trübt den Blick auf die Hinrunde, da wir dort unser Potential nicht abrufen konnten. Aber wir glauben, dass wir aus der Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen haben, denn danach folgten sieben Siege in Folge. Die Leistung ist umso höher einzuschätzen, da uns gerade zu Beginn der Saison wichtige Spieler verletzungsbedingt ausgefallen sind. Man darf nicht vergessen, dass uns mit Aaron Humpert (wahrscheinlich zum Ende des Saison wieder im Einsatz), Matthias Storm (wird bis Saisonende ausfallen) und Florian Trüller (wird bis Saisonende ausfallen) immer noch wichtige Spieler fehlen.
– Wie viel Potential steckt noch in der Mannschaft?
Frank: Ich sehe sowohl individuell als auch mannschaftlich noch viel Entwicklungspotential im Team. Dabei hilft es, dass wir einen sehr breiten Kader besitzen, was den Konkurrenzkampf anstachelt und dafür sorgt, dass möglichst viel Potential aus jedem einzelnen Spieler herausgekitzelt wird. Auf Grund der hervorragenden Trainingsbeteiligung der Mannschaft ist dies überhaupt erst möglich. Ziel muss es sein weiterhin konsequent an dieser Entwicklung zu arbeiten.
– Welche Gründe haben Dich ursprünglich bewogen, das Traineramt bei der SGR zu übernehmen?
Frank: Die Entscheidung das Angebot der SG Ruhrtal anzunehmen war geprägt von mehreren Dingen. Zum einen war da eine Mannschaft, die über ein großes Potential verfügt, zum anderen gab es sehr gute Gespräche mit dem Vorstand. Schlussendlich war da die Stimmung im Umfeld der Mannschaft, die ich in zwei Heim- und einem Auswärtsspiel der letzten Saison sehr genossen habe ein wesentlicher Grund das Engagement bei der SG zu beginnen. Mein Wunsch war es als Beteiligter diese Stimmung mit zu erleben.
– Die Erwartungshaltung und Euphorie im Umfeld sind nicht gerade zurückhaltend. Ist es Fluch oder Segen?
Frank: Die Euphorie um die Mannschaft nehmen wir nur positiv wahr. Gerade unsere Zuschauer haben wesentlichen Anteil an unseren Siegen. Oft haben sie uns in engen Situationen geholfen und die nötige Sicherheit verliehen.
– Was unterscheidet unseren Verein von Deinen bisherigen Trainerstationen?
Frank: Herausragend ist der Zusammenhalt des gesamten Vereins. Die SG Ruhrtal ist ein Familienverein alter Prägung, was sie sehr sympathisch macht. Der Zusammenhalt und das Vereinsleben wird sehr groß geschrieben und ausgiebig ausgelebt. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle, dass ich durch viele nette Gespräche und Gesten sofort in die große Familie aufgenommen wurde.
– Welches Ereignis/Spiel im letzten halben Jahr ist Dir am meisten im Gedächtnis geblieben?
Frank: In den letzten Monaten sind schon einige sehr schöne Erlebnisse im Gedächtnis geblieben. Der erste Höhepunkt war sicherlich die Benefizveranstaltung vor der Saison. Hier hat der gesamte Verein, eigentlich ganz Oeventrop gezeigt was man mit Zusammenhalt auf die Beine stellen und erreichen kann. Während der Saison sind da sicherlich das Heimspiel gegen Arnsberg und die beiden Auswärtsderbys in Neheim und Warstein, welche durch unsere Fans zu Heimspielen umfunktioniert wurden, ganz weit vorne bei den schönsten Ereignissen der Hinrunde.
– Was erwartet uns in der Rückrunde, worauf können wir uns freuen?
Frank: In der Rückrunde haben wir 14 Endspiele, die wir versuchen werden Schritt für Schritt abzuarbeiten. Wir haben nicht das Gefühl irgendwas erreicht zu haben, oder in der Lage zu sein irgendwen auf die leichte Schulter nehmen zu können. Es in jedem Spiel selbst richten zu können ist schön, aber zugleich eine große Verantwortung, was unsere Einsatzbereitschaft und Konsequenz angeht. Natürlich brauchen wir dazu unsere Fans die uns immer wieder durch schwere Situationen tragen, aber sicherlich auch mal das Quäntchen Glück. Wir erwarten nicht in jedem Spiel eine Topleistung auf das Parkett zu zaubern, aber wollen uns nie den Vorwurf machen, nicht alles rausgehauen zu haben, was Einsatz und Kampf angeht. Gedanken über die Abschlussplatzierung machen wir uns nicht, da es den Blick auf das hier und jetzt trübt.