1. Herren: HSG Lüdenscheid II – SG Ruhrtal 20:15 (9:9).
Mähl-Sieben verliert nach starker erster Halbzeit den Faden
Lange Zeit sah es so aus, als könnte die Truppe von SG-Trainer Frank Mähl in Lüdenscheid ein erstes Erfolgserlebnis auf fremden Parkett erzielen. Nach einer 14:13-Führung in der 43. Minute ging es aber stetig bergab. „Das hat nichts mit Konditionsschwäche zu tun, denn ich hatte ja eine volle Bank. Das war reine Kopfsache“, urteilte Mähl, der zwei ärgerliche Zeitstrafen als Grund für das am Ende klare Ergebnis ausmachte. Wie man die von Plischka (8/2) und Stabenau (4) angeführten Lüdenscheider hätte packen können, zeigte die SGR in den ersten 20 Minuten, wo sie deutlich dominierte und über 4:1 bis auf 8:4 davonzog. „Keine Ahnung, warum wir dann so unseren Faden verloren haben. Zu Hause passiert so etwas nicht“, kommentierte Mähl.
SGR: Gierse; Lehmenkühler (3), Rapude (3), Humpert (3), Storm (3/2), Trüller (2), Bauerdick (1), Schulze, Grabenau, Hammer, Schmidt, Röttger, Struwe.
1. Damen: SG Ruhrtal – TV Neheim 23:19 (10:9)
SG Ruhrtal feiert 23:19-Sieg im Derby gegen den TV Neheim
Emotionen pur beim ewig jungen Derby. Die Bezirksliga-Handballerinnen der SG Ruhrtal haben den Klassiker gegen den TV Neheim in eigener Halle vor rund 100 Zuschauern nach einem wechselvollen Spielverlauf mit 23:19 (10:9) gewonnen. Nach dem Prestige-Erfolg hat das SGR-Team die Tabellenführung übernommen.
„Über den gesamten Spielverlauf gesehen, hätten wir das Derby nie verlieren können“, fasste Jörg Humpert, Trainer der SG Ruhrtal, die 60 Minuten zusammen. Er monierte, dass Neheim sieben und sein Team nur drei Strafwürfe zugesprochen bekommen habe.
„Das war eine leichte Unverhältnismäßigkeit. Das hat dazu beigetragen, uns in Schwierigkeiten zu bringen“, kritisierte Humpert. Doch er konnte sich auf Hane Friederike Vollmer verlassen. Die Rückraum-Shooterin hatte unter anderem entscheidenden Anteil daran, dass die Gastgeberinnen den anfänglichen 2:5-Rückstand (14.) wettgemacht haben. „Ich bin heilfroh, dass ich sie im Team habe“, gestand Humpert mit Blick auf die Trefferquote der Mannschaftsführerin. Neunmal „netzte“ die Rechtshänderin insgesamt ein. In der 23. Minute erzielte dann Laura Gierse den umjubelten Treffer zur 7:6-Führung. Beim 10:10 musste die SG Ruhrtal letztmalig den Ausgleich in Kauf nehmen. Danach lag das Humpert-Team ständig in Führung (13:11/37, 16:14/40.).
Der TV Neheim, der am Spieltag vor dem Derby erst seinen ersten Saisonsieg perfekt gemacht hatte, präsentierte sich selbstbewusst. Vor allem die aufmerksame 6:0-Abwehr und das starke Torhütergespann, Janina Cöppicus und Jana Kottenhoff, stellten den Angriff der SG Ruhrtal immer wieder vor ernsthafte Probleme. Die Neheimerinnen hatten durchaus die Chance, den Rückstand (14:16, 14:17) aufholen zu können. Doch gerade in diesen brenzligen Situationen erlaubte sie sich Fehlpässe, sogar teilweise direkt ins Aus. Ebenfalls wurde beste Torchancen vergeben. „Wir haben vier, fünf Bälle weggeschenkt. Solche Situationen fressen einen auf“, sagte Bastian Hammerschmidt, Trainer des TV Neheim, im Rückblick. Dennoch war er zufrieden mit der Vorstellung seiner Damen. „Es war die beste Leistung seit langer, langer Zeit“, machte er deutlich. Hervorzuheben ist dabei Michelle Müller, die zehn Treffer (davon sieben Strafwürfe) im Derby erzielte.
SGR: Köster (1. bis 60.), Vieth (bei einem Strafwurf eingesetzt); Feldmann (1), Vollmecke, H. Wolf (4/2), Gierse (3), Voigt (3), Iken, Vollmer (9), Vernholz, Struwe, L. Wolf (2), Friederritzi, Ten Haaf (1).